Bildungsurlaub
Digitale Inszenierungen von Mädchen* und jungen Frauen* zwischen sozialer Erwünschtheit und Empowerment
Eine Einführung in die Welt der sozialen Medien
In der pädagogischen Praxis sind wir tagtäglich damit konfrontiert, dass ein Teil der Lebenswelt der Mädchen* und junge Frauen* für uns zum Teil unsichtbar auf dem Smartphone stattfindet. Dies löst mitunter Ratlosigkeit aus, die sich schnell zu einer generellen Ablehnung und Abwertung der digitalen Erlebniswelten von Jugendlichen entwickeln kann.
Wir wissen: Mädchen* und Frauen* sind heutzutage vielerlei Anforderungen ausgesetzt - sie sollen schön, schlank, sexy (aber nicht zu sexy), heterosexuell, gesund und erfolgreich sein. Ein Scheitern an diesen Anforderungen wird oft als persönliches Scheitern empfunden und nicht als strukturelles Problem erkannt. Über die Selbstinszenierungen der Mädchen* und jungen Frauen* auf sozialen Netzwerken, wie Instagram, Snapchat, TicToc, Youtube und in diversen Foren, werden unterschiedliche Formen des Umgangs mit diesen Anforderungen, dem Scheitern und Erfüllen erkennbar. Von Perfektion bis zur Sichtbarmachung eigener Schwächen und vermeintlicher Fehler und dem Feiern von Vielfalt, gibt es unzählige Variationen sich im Netz zu zeigenund zu präsentieren. Dabei spielen physische und psychische Gesundheit, Attraktivität, sexuelle Identität, Hautfarbe, Klasse und viele andere intersektionale Kategorien eine wichtige Rolle.
Ziele: Wir wollen uns anschauen, mit welchen weiblichen* »role models« Mädchen* und junge Frauen* auf u.a. Youtube und Instagram konfrontiert sind, welche Themen, auf welche Weise behandelt werden und diskutieren, welche Konsequenzen sich für die pädagogische Praxis ergeben und wie es gelingen kann, das Phänomen SocialMedia zwar kritisch zu analysieren, es aber trotzdem als Teil der Lebenswelt von Jugendlichen anzuerkennen und empowernde Aspekte wahrzunehmen.
Inhalte:
Überblick über und Kennenlernen von Begriffe(n), Plattformen und aktuellen Trends und Statistiken
Gemeinsames Sichten und Analysieren von Videos und Fotos aus der Welt der sozialen Medien
Beispiele aus der Praxis der feministischen Mädchen*arbeit und gendersensiblen Medienpädagogik
Entwicklung von Projektideen für die eigene Praxis
Methoden:
Multimediale Impulsvorträge
Soziometrische Aufstellungen
Einzel- und Gruppenarbeiten
Analyse und Reflektion
Kreatives Arbeiten
Zielgruppe: (Sozial-)Pädagog*innen, Sozialarbeiter*innen, Lehrer*innen, Erzieher*innen
Referentin: Sinah Klockemann
Pädagogin beim FeM Mädchen*haus Frankfurt, Politische Referentin und feministische Aktivistin
Kosten: 380,00 € (Übernachtung sowie vegetarisch/vegane Vollverpflegung) im Doppelzimmer (Einzelzimmer-Zuschlag: 10 Euro / begrenztes Kontingent).
Zeitraum: 30. November - 02. Dezember 2020
Das Seminar startet am Montag um 13:00 Uhr und endet am Mittwoch gegen 16:00h.
Weitere Informationen folgen nach Anmeldung bei der Veranstalterin dem LIW e.V. - Lohmarer Institut für Weiterbildung.
https://www.liw-ev.de/detailev/&event=42526
Veranstaltungsort ist das queer_feministische Bildungshaus lila_bunt.